Viagra Boys

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Via­gra Boysder Name mag bescheu­ert sein. Aber wenn man so abge­fuckt und geil ist, wie die Schwe­den, passt es auch irgend­wie wie­der. Ande­rer­seits soll der Name weni­ger auf eine gewisse Männ­lich­keit hin­wei­sen, son­dern eher auf das Gegen­teil: Patri­ar­chat war ges­tern. Gegrün­det hat sich die Band 2015 in Stock­holm. Sebas­tian Mur­phy, Kopf der Band, betreibt dort auch sein Tat­too-Stu­dio, was man ihm unschwer ansieht. Prä­sen­tiert er sich doch meis­tens mit schwerst täto­wier­tem, nack­tem Ober­kör­per. Musi­ka­lisch kom­men die Mit­glie­der aus unter­schied­li­chen Sze­nen. Schlag­zeu­ger Tor Sjö­dén und Saxo­pho­nist Oskar Carls sind im Jazz zu Hause, Key­boar­der Elias Jung­q­vist spielt zudem noch in der Expe­ri­men­tal-Rock­band Side Effects und Bas­sist Hen­rik Höckert ent­stammt der schwe­di­schen Hard­core­szene. Hier trifft Post-Punk auf Tal­king Heads, kann dabei aber auch ganz schön eska­lie­ren. Wer sich gerne mit Bier­dose und aus­ge­streck­tem Mit­tel­fin­ger auf Pres­se­fo­tos ablich­ten lässt, sollte genau so klin­gen: Prol­li­ges Bel­len und harte Punk-Groo­ves. Wobei — so rich­tig ein­ord­nen las­sen sie sich nicht: Irgendwo zwi­schen Alter­na­tive, Punk und Indie mit einer klei­nen Prise Jazz liegt die Wahrheit.

Viagra Boys, Street Worms

Viagra Boys
Street Worms

Ver­öf­fent­licht: 28. Sep­tem­ber 2018
Label: YEAR0001

via­gra­boys · Just Like You


It was all a dream • But it was so nice
I had a nice house • And such a loving wife
We had a little dog • Such a little dog
But it reminded me of a large dog
Yeah, just in miniature size

Text­aus­schnitt aus „Just like You”

Mit „Street Worms” lie­fern die Via­gra Boys die Fuck-You-Platte, die man von ihnen erwar­tet. Das hat etwas vom Disco-Punk des LCD Sound­sys­tems, nur dre­cki­ger und rau­her aber den­noch gut tanz­bar. An Bord sind dabei jede Menge Anlei­hen an schrot­ti­gen Blues und aus­ge­mer­gel­ten Coun­try and Wes­tern. Ein­schübe von grel­len Syn­ths und ein aus­ge­beul­tes Saxo­phon über­neh­men dann auch noch pro­mi­nente Spots. „Just like You” ist mit sei­nen pop­pi­gen Elek­tro-Beats mein per­sön­li­cher Hit auf die­sem Album. Meis­ter­haft kommt hier das Kon­zept der Via­gra Boys zum Ausdruck.