Neue Zukunft für Napster

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Napster, einst als Pionier des digitalen Musik-Filesharings bekannt, wurde kürzlich für 207 Millionen US-Dollar vom Technologieunternehmen Infinite Reality übernommen.

Die ehe­ma­lige Peer-to-Peer-Tausch­börse war Ende der 1990er Jahre eine (ille­gale) Platt­form für Musik­down­loads. Gegrün­det 1999 von Shawn Fan­ning und Sean Par­ker, ermög­lichte Naps­ter es erst­mals, MP3-Dateien direkt zwi­schen Usern zu tau­schen. Mit bis zu 80 Mil­lio­nen Nut­zen­den welt­weit wurde der Dienst schnell popu­lär, geriet jedoch auf­grund urhe­ber­recht­li­cher Ver­stöße ins Visier der Musik­in­dus­trie. Nach meh­re­ren Kla­gen – unter ande­rem von Metal­lica – wurde der Betrieb 2001 eingestellt.

Neuausrichtung als Streaming-Dienst

In den Jah­ren danach wech­selte Naps­ter mehr­fach den Besit­zer und wurde schließ­lich als lega­ler Musik-Strea­ming-Dienst neu posi­tio­niert. Ein zen­tra­les Ele­ment des neuen Geschäfts­mo­dells war die Per­so­na­li­sie­rung des Hör­erleb­nis­ses: Durch die Ana­lyse von User­da­ten bie­tet Naps­ter heute indi­vi­du­elle Musik­emp­feh­lun­gen und kura­tierte Play­lists zur Stär­kung der Nutz­er­bin­dung an. Nun wurde bekannt, dass das Unter­neh­men für 207 Mil­lio­nen US-Dol­lar an das Tech-Start-up Infi­nite Rea­lity ver­kauft wurde. Die­ses plant, Naps­ter zu einer inno­va­ti­ven sozia­len Musik­platt­form wei­ter­zu­ent­wi­ckeln, die Künstler*innen neue Mög­lich­kei­ten der Inter­ak­tion mit ihren Fans eröffnet.

Infinite Realitys Vision für Napster

Infi­nite Rea­lity, ein Unter­neh­men mit Fokus auf immersi­ven digi­ta­len Erleb­nis­sen, will Naps­ter über das klas­si­sche Strea­ming hin­aus­füh­ren. Geplant sind vir­tu­elle 3D-Räume für Kon­zerte, in denen Fans Musik erle­ben und gleich­zei­tig Mer­chan­dise – sowohl digi­tal als auch phy­sisch – erwer­ben kön­nen. Künstler*innen sol­len zudem Zugriff auf detail­lierte Ana­ly­sen ihrer Fan­ba­sis erhal­ten und neue Wege der Mone­ta­ri­sie­rung nut­zen können.

Wir schaf­fen die ulti­ma­tive Musik­platt­form, auf der Artists in der nächs­ten Welle der digi­ta­len Dis­rup­tion gedei­hen kön­nen“, so John Acunto, CEO von Infi­nite Rea­lity. Ziel sei es, die Bezie­hung zwi­schen Künstler*innen und Fans zu inten­si­vie­ren und eine aktive, enga­gierte Com­mu­nity auf­zu­bauen. Mit die­ser stra­te­gi­schen Neu­aus­rich­tung will Naps­ter erneut eine zen­trale Rolle in der Musik­in­dus­trie spie­len – dies­mal als Brü­cke zwi­schen Krea­ti­ven und Publi­kum im digi­ta­len Zeitalter.