Bon Iver hat eine neue kreative Brücke geschlagen: Die Farbe, die das Artwork seines aktuellen Albums durchzieht, ist jetzt offiziell im Farbsystem von Pantone gelistet.)
Bon Iver ist das Projekt des US-Songwriters Justin Vernon, gegründet 2006 in Wisconsin. Mit dem introspektiven Debüt „For Emma, Forever Ago“ wurde Bon Iver 2008 schlagartig international bekannt. In den Folgejahren entwickelte Vernon das Projekt zwischen Folk, Elektronik und experimenteller Popmusik weiter. Im April 2025 veröffentlichte Bon Iver, das sich übrigens auf das französische „bon hiver“ („guter Winter“ bezieht, mit „SABLE, fABLE“ ihr fünftes Album. Die Farbe, die das Artwork des Albums durchzieht — ein warmer, sanfter Lachs-Ton — wurde jetzt offiziell von Pantone als Farbton „fABLE Salmon“ gelistet und gilt nun unter der Pantone-Nuance 1625 C als fester Bestandteil des offiziellen Farbsystems.
Mehr als ein Farbton
Für Bon Iver ist „fABLE Salmon“ nicht einfach nur ein Cover-Gimmick – der Farbton fungiert als visuelles Pendant zum Album-Konzept: Der Wandel von Dunkelheit zu Wärme, von Einsamkeit zu Nähe, von Schmerz zu Hoffnung wird nicht nur musikalisch gestaltet, sondern mit einer eigenen Farbe verortet. Die Kooperation mit Pantone unterstreicht diese Zweisprachigkeit von Klang und Bild — und gibt dem ästhetischen Universum des Albums eine offizielle Sprache. Justin Vernon macht damit „fABLE Salmon“ zu einem ganzheitlichen Kunst- und Erlebnisprojekt — musikalisch, visuell und emotional.
Und das Album?
„SABLE, fABLE“ ist ein klassisches Bon-Iver-Album – ein rundes Spätwerk zwischen intimer Folk-Reflexion und leicht soulgetränktem Art-Pop. Das Album wirkt wie eine doppelte Erzählung: Der eher getragene, drei Songs umfassende „SABLE“-Teil erschien bereits im Vorjahr als EP, jetzt kommen neun weiteren im „Fable“-Teil zusammengefasst Tracks hinzu. Während die Stücke des „SABLE“-Blocks stärker an Bon Ivers Folk-Wurzeln anknüpfen, kommt „fABLE“ opulenter und poppiger daher – mit warmen Synths, Soul- und Gospel-Anleihen und teils 80s-inspirierter Produktion, unterstützt von sorgfältig geschichteten Stimmen und detailverliebter Produktion. Die größte Stärke dieses Doppelalbums liegt in seiner Emotionalität – mit einer Mischung aus Melancholie und Zuversicht. Schwächer sind die paar Momente, in denen der Pop-Optimismus etwas zu glatt gerät – hier kann es gelegentlich auch etwas kitschig geraten.


