Kaum 18 Monate nach der Übernahme von Bandcamp durch Epic wird die Plattform wieder verkauft. Neuer Besitzer: Songtradr
Erst im März 2022 übernahm Epic Games die Musikplattform Bandcamp - genau: Epic Games ist die Company, die sich bereits mit Apple angelegt hat und deren Shoot-Game Fortnite aus dem App Store geflogen ist. Damals fragte man sich, wie eine Musikplattform in das Portfolio dieses Gaming-Riesen passt und nicht wenige äußerten den Verdacht, dass die Übernahme nur aus rein taktischen Gründe erfolgt ist. Nur 18 Monate später wechselt der Besitzer erneut: Der Musikvertrieb und Sync-Dienstleister Songtradr kündigte am 28. September 2023 an, Bandcamp zu übernehmen. Diese Kombination scheint deutlich mehr Sinn zu machen, beide Plattformen haben ihr Kerngeschäft im Musikbusiness. Und so betont Paul Wiltshire, CEO von Songtradr, auf der Firmen-Website auch: „The acquisition of Bandcamp will help Songtradr continue to grow its suite of services for artists. I’m a passionate musician myself, and artistry and creativity have always been at the heart of Songtradr. Bandcamp will join a team of music industry veterans and artists who have deep expertise in music licensing, composition, rights management, and distribution."
Über konkrete, weitere Pläne hält man sich bei Songtradr, deren Kerngeschäft im Sync-Bereich, also der Lizensierung von Musik für alle mögliche Kanäle liegt, jedoch bedeckt. Hier ist die Plattform laut eigener Aussage der weltweit größte Anbieter. Möglich wäre eine Integration der Songtradr-Services, die sich das Unternehmen dann sicherlich auch bezahlen läßt. Es könnte also sein, dass nicht mehr alle Leistungen auf Bandcamp kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Möglicherweise stehen auch die Bandcamp Fridays, eine Aktion jeweils am ersten Freitag des Monats, bei der die Musikplattform 24 Stunden lang auf ihren Anteil aus den Verkäufen verzichtet, und das populäre Musikmagazin Bandcamp Daily zur Disposition. Derzeit fehlt es aber auch an einer echten Alternative zu Bandcamp, das sich stärker als andere Plattformen darauf konzentriert, Musikern Möglichkeiten zu bieten, ihre Musik direkt an Hörer zu verkaufen und gleichzeitig einen großen Teil der Einnahmen zu behalten. Bleibt also zu hoffen, dass sich am „Modell Bandcamp“ durch die erneute Übernahme nichts ändern wird.