Black Country, New Road — der Name stammt aus einem zufälligen Wikipedia-Generator — wurde 2018 in London gegründet. Wie viele aufregende Bands dieser Zeit entstand sie im Umfeld des Underground-Clubs „The Windmill“ im Stadtteil Brixton. Sie besteht aus Isaac Wood (Gesang, Gitarre), Tyler Hyde (Bass), Lewis Ewans (Saxophon), Georgia Ellery (Geige), May Kershaw (Keyboards), Charlie Wayne (Schlagzeug) und Luke Mark (Gitarre). Sie wurden von The Quietus zur „besten Band der Welt“ erklärt, erhielten begeisterte Kritiken von der New York Times bis zum Guardian und fanden sich nach erfolgreichen und meist ausverkauften Shows im französischen Fernsehen zwischen Kim Gordon von Sonic Youth und Ed O’Brien von Radiohead wieder.
Im Februar gab der Sänger und Gitarrist der Band, Isaac Wood, seinen Ausstieg bekannt. Und dies nur wenige Tage bevor Black Country, New Road ihr zweites Album „Ants From up there“ veröffentlichten.
Textausschnitt aus „Athens, France”
She sells Matcha shots to pay for printing costs and a PR team
She’s recently enlightened and for some reason, that fazes me
Das Debütalbum, das Anfang 2021 mit Andy Savours (My Bloody Valentine) aufgenommen und am Ende des landesweiten Lockdowns fertiggestellt wurde, ist das perfekte Abbild einer Band und all der Energie, Wildheit und explosiven Ladung, die entsteht, wenn man kein Interesse an Wiederholungen, einseitigen Ansätzen oder kreativem Stillstand hat. „Wir wollten, dass es genau so klingt, wie wir live gerne klingen“, sagt Saxophonist Lewis Evans. „Es ist im Grunde repräsentativ für unsere ersten 18 Monate“, fährt Frontmann Isaac Wood fort. Hier trifft Klezmer auf Punk, während der Drummer in einem Jazzrythmus den Beat vorgibt und Isaac Wood mit zittrigem Sprechgesang kryptische Milieustudien vorträgt, immer wieder heult eine verzerrte Gitarre auf und ein Saxophon legt sich quer über allem. Mehr Aufbruch und Aufruhr geht kaum, es geht sperrig, lärmig und manchmal ausgesprochen hektisch zu, dann klingt es fast verschnörkelt poppig und wundersam folkig. Rockmusik kann auch 2022 aufregend und spannend sein.