CIVIC
13. Juli 2025 • Ratinger Hof, Düsseldorf
CIVIC ist eine australische Rock-Band aus Melbourne, gegründet im Jahr 2017. Ihre Musik klingt wie der feuchte Traum eines in die Jahre gekommenen Rock’n‘Rollers: eine energiegeladene Mischung aus Garage Rock, Proto-Punk und klassischem Pub-Rock. Die großen Vorbilder? The Stooges, Radio Birdman und MC5. Also roh, direkt und mit ordentlich Schmutz – musikalisch wie optisch. Klingt doch gut.
Ein Abend im Ratinger Hof: Es klang so gut …
Am 13. Juli 2025 soll CIVIC im legendären Ratinger Hof in Düsseldorf auftreten – einem Ort, der wie gemacht scheint für ihren kompromisslosen Mischung Sound. Als Support angekündigt: Gold Cup aus Manchester – irgendwo zwischen Garage Punk, psychedelischem Wahnsinn und britischer Kneipenschlägerei. Die Vorzeichen sind also äußerst vielversprechend. Mein Gedanke: „Das wird ein Brett. Ticket kaufen und abgehen.“ Wie das Leben so spielt: Ausgerechnet an diesem Abend kommt etwas dazwischen. Ich kann nicht hin. Statt meiner betritt Erne den Hof – ein Freund mit sicherem Musik-Geschmack, wenn auch mit einem etwas eigenwilligen Kompass.
„Sehr anstrengend“
Und wie war’s? Laut Erned Ernüchterung auf ganzer Linie. Die Vorband? Tauchte gar nicht erst auf. CIVIC? O‑Ton Erne „Postpunk für alte Leute mit vielen Tattoos“. Musikalisch solide, klar – aber die Gesamtperformance: „Sehr anstrengend“. Mit einer durchschnittlichen Lautstärke irgendwo zwischen 102 und 106 dB sei das Ganze mehr „Soundmatsch“ als Soundwand gewesen. „Definitiv zu laut und insgesamt fast schon nervig“, so sein abschließendes Urteil.
Geschmäcker sind halt verschieden.
War’s wirklich so schlimm? Schwer zu sagen. Vielleicht war’s einfach nicht Ernes Abend. Oder nicht seine Band. Oder vielleicht ist CIVIC einfach nur eine dieser Gruppen, die live polarisieren – was ja auch nicht das Schlechteste ist.
Trotzdem schön: Der Hof lebt wieder
Trotz aller Kritik bleibt eines festzuhalten: Der Ratinger Hof lebt! Einst Geburtsort der deutschen Punk- und New-Wave-Szene, ist der Hof ein Denkmal der musikalischen Rebellion. Klar, das Gesicht hat sich über die Jahre verändert – aber der Name, der bleibt. Und mit ihm das Versprechen: Hier geht noch was. Und manchmal auch daneben.