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Culk

Generation Maximum

Culk ist eine vier­köp­fige Post-Punk-Band aus Öster­reichs Haupt­stadt Wien. Im Mit­tel­punkt bewegt sich die Mul­ti­in­stru­men­ta­lis­tin Sophie Löw (Gesang, Gitarre, Syn­the­si­zer), die sich unter dem Pseud­onym Sophia Blenda auch auf Solo­pfa­den bewegt. Zum Quar­tett gehö­ren ansons­ten Johan­nes Blind­ho­fer (Gitarre), Ben­ja­min Stei­ger (Bass, Gitarre) und Chris­toph Kuhn (Schlag­zeug). Glaubt man der Selbst­aus­kunft der Band, ist der Band­name Culk eine Phan­ta­sie­be­zeich­nung ohne jeg­li­che Bedeu­tung. Meist sind die Lyrics auf Deutsch, gele­gent­lich auch Eng­lisch und dre­hen sich um gesell­schafts­po­li­ti­sche Ungleich­hei­ten, die Domi­nanz des Patri­ar­chats und die unge­rechte Ver­tei­lung des Reich­tums. Düs­tere Instru­men­tie­rung mit ver­zerr­ten Gitar­ren und sphä­ri­scher Syn­the­si­zer-Sound unter­strei­chen die gesell­schafts­kri­ti­schen The­men, die Sophie Löw mit cha­ris­ma­ti­schen Vocals distan­ziert und ver­letz­lich inter­pre­tiert. Ihr zwei­tes Album „Zer­streuen Über Euch“ wurde im Okto­ber 2020 ver­öf­fent­licht und von der Kri­tik hoch gelobt.

Culk, Generation Maximum

Culk

Generation Maximum

Ver­öf­fent­licht: 17. Novem­ber 2023 
Label: Siluh

Du und ich inmitten von Krisenchaos
Und ich falle in Gedankenleere
Allein sind wir überall
Vereinen uns im Raum und All

Text­aus­schnitt aus „Flut­licht”

„Gene­ra­tion Maxi­mum“, das neue, dritte Album von Culk ist deut­lich wei­cher und kommt mit weni­ger Punk-Atti­tüde daher als der Vor­gän­ger. Es gibt sich auch nicht mehr ganz so kämp­fe­risch, klingt fast des­il­lu­sio­niert. „Gene­ra­tion Maxi­mum“ lie­fert den Sound­track zum bevor­ste­hen­den Unter­gang und beschreibt eine Gene­ra­tion am Abgrund. Eine Gene­ra­tion, die von den vor­he­ri­gen im Stich gelas­sen wurde, so heißt es im Titel­track zu schö­nen, in leich­ten Noise gebet­te­ten Har­mo­nien: „Wir sehen, wie Ihr uns seht / Und weitergeht“. 

Düstere Endzeitstimmung

Schon gleich im ers­ten Track ver­brei­tet Sophie Löw zu leich­ten Gitar­ren­tö­nen und getra­ge­nen Bass­läu­fen die dem gesam­ten Album inne­woh­nende düs­tere End­zeit­stim­mung: „Wer hin­sieht wird vor Trä­nen nicht mehr sehen, wir kön­nen nicht nur mehr dane­ben­ste­hen“. Lako­nisch heißt sie uns „Will­kom­men in der Hedo­nie“. Der zweite Track „2000“ blickt noch ein­mal zum Anfang des Jahr­tau­sends zurück, als wir doch mit soviel Hoff­nung und Zuver­sicht ins neue Mill­en­nium gestar­tet sind, hell erleuch­tet war der Sil­ves­ter­him­mel mit „zwei­tau­send Mil­lio­nen Lich­tern“, aber letzt­end­lich ist „Alles viel zuviel und alles zu wenig“. In „Vor mir die Glut“ beschreibt sie ihre Gene­ra­tion dann auch als Gefan­gene im Glau­ben an den Unter­gang. Aber unter all die­ser Düs­ter­nis gibt es dann doch noch einen klei­nen Hoff­nungs­schim­mer: Mit ein biß­chen Pop-Gla­mour wird in „Ode an die Freude“ die Rück­kehr des Hedo­nis­mus beschwo­ren – „Wenn wir Leich­tes fin­den, wird lang­sam alles Dun­kel schwin­den / Wenn wir heute noch neue Lie­der dar­über singen“.

Schöne Harmonien treffen auf Noise

Die Schwer­mut der Texte fin­det sich auch akus­tisch wie­der: Auch wenn es hier und da fast schon ein wenig pop­pig zugeht, bewegt sich das Album doch stark zwi­schen ner­vös flir­ren­dem Post-Punk und düs­te­ren, ato­na­len Sound­flä­chen mit metal­li­schen Klän­gen und oft ver­zerr­ten Gitar­ren. „Gene­ra­tion Maxi­mum“ ist ein viel­schich­ti­ges und schlüs­si­ges Werk, kom­plex und ambi­tio­niert mit einem eigen­stän­di­gen Sound aus Post-Punk und Shoe­gaze. Mit die­sem star­ken Album im Gepäck star­tet das Quar­tett eine aus­ge­dehnte Deutsch­land-Tour — am 05.02.2024 spie­len sie in Köln im Bumann & Sohn. Jetzt ratet mal, wer da auf jeden Fall hin­ge­hen wird…