MC5-Drummer Dennis Thompson gestorben

Das letzte verbleibende Mitglied des MC5, Schlagzeuger Dennis Thompson, ist im Alter von 75 Jahren an einem Herzinfarkt gestorben.

Den­nis Thomp­son wurde 1948 als Den­nis Tomich in Detroit gebo­ren. Thomp­son war das letzte lebende Mit­glied der ursprüng­li­chen Beset­zung der legen­dä­ren Proto-Pun­k/Hard-Rock-Gruppe MC5 (Motor City Five) aus Detroit. Gegrün­det wurde MC5 1963 von Kra­mer, der 1948 als Wayne Kam­bes gebo­ren wurde und eben­falls in die­sem Jahr ver­starb (02.02.2024), zusam­men mit sei­nem Freund Fred „Sonic“ Smith, dem spä­te­ren Ehe­mann von Patti Smith, der bereits im Novem­ber 1994 ver­starb. Kom­plet­tiert wurde die Band von Bas­sist Michael Davis und eben Schlag­zeu­ger Den­nis Thomp­son. Heute gilt sie als eine der wich­tigs­ten Rock­bands aller Zei­ten, und ihr Debüt­al­bum „Kick Out The Jams“ wird von vie­len als Blau­pause für die spä­ter fol­gende Punk-Bewe­gung angesehen.

Schlag­zeu­ger Den­nis Thomp­son war das letzte lebende Mit­glied die­ser radi­ka­len US-Polit­band. Am 9. Mai starb er mit 75 Jah­ren in einem Pfle­ge­heim in Detroit, wo er sich nach einem Herz­in­farkt im April erholt hatte. Gitar­rist Kra­mer feu­erte den Drum­mer ste­tig an, sein Schlag­zeug här­ter zu bear­bei­ten. Thomp­son folgt dem Rat und erar­bei­tete sich durch sein aggres­si­ves Schlag­zeug­spiel den Spitz­na­men „Machine Gun“. In den 70er Jah­ren ver­fiel er dem Heroin, MC5 trennte sich nach drei Alben. Wäh­rend sich die Mit­glie­der teil­weise bis zu ihrem Tod aus dem Weg gin­gen, hiel­ten Thomp­son und Kra­mer ihren Kon­takt weit­ge­hend aufrecht. 

Der Kampf geht weiter

Als Kra­mer 2018 zum 50. Jah­res­tag des Debüt­al­bums mit Kol­le­gen von Sound­gar­den und Faith No More eine Super­group, die er hin­ter­sin­nig MC50 nannte, für eine Welt­tour­nee zusam­men­trom­melte, spielte auch Thomp­son einige US-Shows mit, stieg dann aber für die wei­tere Tour nach Europa aus gesund­heit­li­chen Grün­den aus. Sämt­li­che ande­ren MC-Mit­glie­der konnte Kra­mer ohne­hin nicht für diese Tour anfra­gen, sie waren bereits alle tot: Sän­ger Rob Tyner starb 1991 mit 46 Jah­ren an einem Herz­in­farkt, ihm folg­ten Fred Smith 1994 und Michael Davis 2012. Das Ver­mächt­nis der Band indes lebt wei­ter: Zusam­men mit Mana­ger, Anar­chist und Akti­vist John Sin­clair, der eben­falls die­ses Jahr ver­starb (02.04.2024), enga­gierte sich die Band immer auch sozial und poli­tisch. Sie kämpf­ten für mehr Frei­heit, Trans­pa­renz und Frie­den. Ein Kampf, der noch lange nicht gewon­nen ist.