Ein Bild aus den Tagen, als die Klei­dung noch einen kla­ren Musik­stil trans­por­tierte. © Eber­hard Kehrer

Hi, mein Name ist Ernst Merheim —
und ich bin der Betreiber dieses kleinen Blogs.

Ich bin 1958 gebo­ren — meine musi­ka­li­sche Ado­les­zenz liegt also in den spä­ten Sieb­zi­gern, frü­hen Acht­zi­gern. Somit bin ich vor allem durch die Punk- und Wave-Bewe­gung geprägt, habe aber auch noch so eini­ges vom Kraut- und frü­hen Prog-Rock mit­be­kom­men. Damals war noch viel Ideo­lo­gie dabei und die Fron­ten waren klar abge­steckt. Allein schon die Klei­dung signa­li­sierte, mit wem man spre­chen durfte und wel­che Typen man ablehnte musste. Über­schnei­dun­gen waren nur schwer denk­bar. Mag sein, dass diese ver­läss­li­chen, kla­ren Gren­zen in der Rück­schau um etli­ches schär­fer erschei­nen, als sie es waren — in jedem Fall wir­ken sie rück­bli­ckend roman­tisch, aber vor allem naiv. Aber eins ist klar: Heute sind die Gren­zen flie­ßen­der und wei­cher. Im Zeit­al­ter des Strea­mings ent­ste­hen eben täg­lich neue Blick­win­kel und musi­ka­li­sche Ver­knüp­fun­gen. Ein­deu­tige Zuord­nun­gen wer­den da schwie­ri­ger, das macht es aber umso auf­re­gen­der. Ich höre daher immer noch viel neue, „moderne” Musik, auch wenn sich so eini­ges davon wegen der deut­li­chen Refe­ren­zen oft selt­sam ver­traut und bekannt anhört. Und natür­lich bin ich nach wie vor ein lei­den­schaft­li­cher Kon­zert­gän­ger, weil Musik laut und live auf mich immer noch einen gro­ßen Sog ausübt.

Ernst Merheim - Portrait von Thomas Klefisch
Ab einem gewis­sen Alter ist ein Gemälde vor­teil­haf­ter als ein Foto. Die­ses Bild von mir hat Tho­mas Kle­fisch gemalt. Es ist aus sei­nem Bil­der­zy­klus „Oneof­you“. Ange­regt vom Autor Knaus­gård, unter­sucht er in die­ser Serie durch das Malen sein Gegen­über, um so Inti­mi­tät und Ver­trauen zu schaffen.