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Gilla Band

Durch­schnitt­li­che Lese­dauer 2 Minu­ten

Gilla Band ist eine iri­sche Post-Punk- und Noise-Rock-Band aus Dub­lin, die zunächst unter dem Namen Girl Band ihr Unwe­sen trieb. Das Quar­tett for­mierte sich 2011 und besteht aus Sän­ger Dara Kiely, Gitar­rist Alan Dug­gan, Bas­sist Daniel Fox und Schlag­zeu­ger Adam Faul­k­ner. 2015 erhiel­ten sie bei Rough Trade einen Plat­ten­ver­trag und erreich­ten dadurch erst­mals ein grö­ße­res Publi­kum. Die Irish Times beschrieb die Band dar­auf­hin auch als „den der­zeit fas­zi­nie­rends­ten Act aus die­ser Gegend… [der] auf­re­gen­den, bedroh­li­chen, auf­re­gen­den Lärm macht“.

Gilla Band
Most Normal

Ver­öf­fent­licht: 7. Okto­ber 2022
Label: Rough Trade


Overthought it, still was excited
Still needs improvement, but that was perfect
Dirty forward, back washed
No one looks cool around a wasp

Text­aus­schnitt aus „Back­wash”

Mit dem 2022er Album „Most Nor­mal“ änderte sich so eini­ges: Nicht nur, dass aus der Girl Band die Gilla Band wurde, auch der Sound wurde noch­mal rauer und här­ter. Laut eige­ner Aus­sage hat man die durch die Pan­de­mie erzwun­gene Aus­zeit genutzt, um noch inten­si­ver am Sound zu schrau­ben und die Songs avant­gar­dis­ti­scher aus­zu­ge­stal­ten. Ent­spre­chend her­aus­for­dernd und gele­gent­lich auch anstren­gend ist die Platte, die jede Menge Stör­ge­räu­sche und Lärm­pas­sa­gen bereit­hält. So star­tet das Album direkt zu Beginn mit dem abso­lu­ten Industrial-Noise-Knaller„The Gum“, das dar­auf­fol­gende „Eight Fivers“ klingt dann schon etwas ver­söhn­li­cher nach klas­si­schem, ver­trau­tem Post-Punk mit rhyth­mi­schem, einem Mark E. Smith nicht unähn­li­chem Gesang. Bei „Back­wash“ ist man dann end­gül­tig gefan­gen vom Drive und Lärm des Quar­tetts. Im Fol­gen­den bewe­gen sich die Songs zwi­schen har­tem LoFi-Noise-Punk wie der Track „Cap­gras“ und schrä­gem, ver­wa­sche­nem Ambi­ent wie „Red Polo Neck”. Dazwi­schen rauscht, brut­zelt und knirscht es ganz gehö­rig, wäh­rend Dara Kiely dazu aggres­siv nöhlt und seine ver­schro­be­nen, dada­is­ti­schen Lyrics zum Bes­ten gibt. Letzt­end­lich wirkt es wie eine Reihe unvoll­ende­ter musi­ka­li­scher Expe­ri­mente. So ist „Most Nor­mal“ im bes­ten Sinne unbe­quem und abso­lut nicht nor­mal. Aber tat­säch­lich hält die­ses hoch­klas­sige Album auch einige echte Ohr­wür­mer bereit. Man muss nur zuhören.