Sänger Joe Talbot und Bassist Adam Devonshire lernten sich am College in Exeter kennen. Sie zogen nach Bristol, um hier an der Universität zu studieren. Später eröffneten sie hier den Nachtclub Batcave. Hier lernte man dann auch schnell die anderen Bandmitglieder kennen und so gesellten sich die beiden Gitarristen Mark Bowen und Lee Kiernan sowie Schlagzeuger Jon Beavis dazu. Und irgendwie scheint eine Menge Wut in ihnen zu stecken. Auf jeden Fall dreschen sie ganz ordentlich auf ihre Instrumente ein — und Joe Talbot lässt mit seinem stoisch-keifenden Sprechgesang ordentlich Frust ab…

Idles
Joy as an Act of Resistance
Veröffentlicht: 31. August 2018
Label: Partisan Records
Textausschnitt aus „Danny Nedelko”
My best friend is an alien (I know him, and he is)
My best friend is a citizen
He’s strong, he’s earnest, he’s innocent
„Danny Nedelko“ ist einem Freund und Einwanderer aus der Ukraine gewidmet und ein inniger Appell zu mehr Solidarität gegenüber Immigranten. In der sensiblen Ballade „June“ verarbeitet Talbot die Totgeburt seiner Tochter. „Samaritans“ räumt mit der falschverstandenen Männlichkeit auf und zeigt Emotionen — da wird dann auch kurzerhand eine Katy Perry Hit-Zeile umformuliert: „I kissed a boy and I liked it“. Dabei versucht Talbot nicht, die Welt zu reparieren: „Ich spreche nur darüber, wie ich meine repariere.“ Alles absolut correct also bei den Idles und das gerne eingebettet in ein herrliches Post-Punk-Gewitter. Eingängige Melodien, Rotzgesang und wundbares Punkrock-Gerumpel, die Gitarren sägen, der Bass treibt nach vorne und das Schlagzeug brettert einen klaren Beat – da kann man auch schon mal herrlich mitgrölen und ‑hüpfen. Auf der Bühne geht es dann auch entsprechend rau, verschwitzt, laut und wütend zu — und alles ist in Bewegung. Live sind sie ein echtes Vergnügen — und man sollte sie mal gesehen haben!