Schock für die Indie-Szene

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Nomen est Omen: Joe Seiders von den New Pornographers wegen Besitzes von Kinderpornografie verhaftet

Joe Sei­ders, lang­jäh­ri­ger Schlag­zeu­ger der Indie-Band The New Por­no­graph­ers, wurde in Kali­for­nien wegen Besit­zes von Kin­der­por­no­gra­fie sowie wei­te­rer Straf­ta­ten fest­ge­nom­men. Laut dem She­riff­büro von River­side County geht die Ver­haf­tung auf zwei Vor­fälle Anfang April zurück: Am 7. April mel­dete ein elf­jäh­ri­ger Junge, dass ein Mann ihn heim­lich auf der Toi­lette eines Chick-fil-A-Restau­rants gefilmt habe. Zwei Tage spä­ter berich­tete ein Mit­ar­bei­ter, dass ein Mann wie­der­holt mit jugend­li­chen Jun­gen die Toi­lette des Lokals betre­ten habe.

Die Poli­zei nahm Sei­ders fest und fand bei einer Durch­su­chung sei­ner Woh­nung, sei­nes Autos und sei­nes Han­dys belas­ten­des Mate­rial. Ihm wer­den unter ande­rem Besitz kin­der­por­no­gra­fi­schen Mate­ri­als, Beläs­ti­gung eines Kin­des sowie (ver­suchte) Ver­let­zung der Pri­vat­sphäre zur Last gelegt. Sei­ders befin­det sich der­zeit in Haft; die Kau­tion wurde auf eine Mil­lion Dol­lar fest­ge­setzt. Er plä­diert auf nicht schul­dig. Der Gerichts­ter­min ist für den 22. April angesetzt.

Band schockiert und entsetzt

Die Reak­tion der Band ließ nicht lange auf sich war­ten: Wir sind abso­lut scho­ckiert, ent­setzt und am Boden zer­stört. Wir haben sofort alle Ver­bin­dun­gen zu ihm abge­bro­chen“, heißt es in einem State­ment gegen­über dem US-Musik­ma­ga­zin Pitch­fork. Sei­ders war seit 2014 Teil der Band und hatte damals den ursprüng­li­chen Schlag­zeu­ger Kurt Dahle nach dem kom­mer­zi­el­len Erfolg des Albums Brill Brui­sers ersetzt. Er war auf allen fol­gen­den Stu­dio­al­ben zu hören – dar­un­ter Whiteout Con­di­ti­ons, In the Morse Code of Brake Lights und Con­ti­nue as a Guest – und tourte regel­mä­ßig mit der Band.

Auch außer­halb der New Por­no­graph­ers war Sei­ders als gefrag­ter Stu­dio­mu­si­ker tätig, unter ande­rem für Neko Case, Juliana Hat­field und John Oates. Die Vor­würfe wer­fen nun einen dunk­len Schat­ten über die Kar­riere des Musi­kers – und auf eine Band, die seit über zwei Jahr­zehn­ten als eine der kon­stan­tes­ten Stim­men des Indie-Rock gilt.

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