Komische Namen

Meine Top-Ten der seltsamer Bandnamen

Beim Kon­zert von „A Place to Bury Stran­gers“ unter­hiel­ten Katja und ich uns über merk­wür­dige Band­na­men. Ich nehme das jetzt mal zum Anlass, eine Top-Ten-Liste schrä­ger Band­na­men zusammenzustelllen.

  1. !!! (Chk Chk Chk)
    !!! wur­den 1996 in Sacra­mento, Kali­for­nien gegrün­det. Ich habe sie vor Jah­ren live gese­hen. Es war ein wil­des, groß­ar­ti­ges Kon­zert. Heute sind sie main­strea­mi­ger und pop­pi­ger — aber immer noch schwer funky und tanzbar.
  2. Vio­lent Femmes
    Die meis­ten von uns ken­nen diese Folk-LoFi-Band aus den frü­hen 80er Jah­ren. Aber ein eng­lisch-fran­zö­si­scher Name und die Band selbst besteht nur aus Män­nern? Häh? Nun ja „vio­lent“ heißt gewalt­tä­tig und „Femmes“ steht in die­sem Fall nicht für das fran­zö­si­sche „Frauen, son­dern ist Mil­wau­kee-Slang für „Weichei“ — ach so!
  3. Sharon Stoned
    Ein ver­ball­horn­ter Name einer Schau­spie­le­rin… Ich habe mir eine CD von ihnen in einem tra­shi­gen Plat­ten­la­den in Mel­bourne gekauft, weil ich dachte, es sei eine coole aus­tra­li­sche Band. Spä­ter stellte ich fest, Sharon Stoned kommt aus Ost­west­fa­len — nun ja, cool waren sie trotz­dem. Für die Chro­nis­ten: Die Band war von 1994 bis 1997 aktiv.
  4. Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs Pigs
    - auch Pigsx7 — ver­öf­fent­lich­ten 2013 ihr Debüt­al­bum und seit­dem sind sie ihrem Sound aus Stoner, Sludge und Noi­se­r­ock treu­ge­blie­ben. Pigsx7 stam­men aus New­castle und erin­nern ein wenig an die frü­hen Black Sab­bath. Wer‘s mag…
  5. Knarf Rel­löm
    ist ein deut­scher Musi­ker. Sein Künst­ler­name ist ein Ananym sei­nes bür­ger­li­chen Namens Frank Möl­ler. Er ist auch schon mal als Knarf Rel­löm Tri­nity, A Tribe Cal­led Knarf oder Knarf Rel­löm Arkes­tra unter­wegs. Egal unter wel­chem Name, es lohnt sich mal reinzuhören…
  6. HTRK
    Die Band kommt aus Aus­tra­lien und besteht nach dem Selbst­mord ihres Bas­sis­ten Sean Ste­wart aus der Sän­ge­rin Jon­nine Stan­dish und dem Gitar­ris­ten Nigel Yang. HTRK — sprich Hate Rock — machen schö­nen Slow­core mit mini­ma­len Bass-Groo­ves beglei­tet von einer 808 Drum Machine.
  7. Pisse
    Pisse ist eine deutsch­spra­chige Punk­band, die im Jahr 2012 in Hoyers­werda gegrün­det wurde. Obwohl die Band sich mit ihrem eige­nen Inter­net­auf­tritt zurück­hält, wurde sie inter­na­tio­nal berühmt. Ihr Song „Fahr­rad­sat­tel“ ging im Jahr 2021 über das soziale Netz­werk Tik­tok viral. Über 27.000 Tik­Toks wur­den zu die­sem Song bereits gedreht und hoch­ge­la­den, auf Spo­tify hat „Fahr­rad­sat­tel“ nun sage und schreibe 42 Mil­lio­nen Streams. Da wer­den selbst die Toten Hosen mit „An Tagen wie die­sen“ auf ihre Plätze verwiesen.
  8. Shit­ney Beers
    Noch ein ver­ball­horn­ter Pro­mi­name (s. Punkt 3) – klingt so ziem­lich nach Fun-Punk, tat­säch­lich sind die Tracks von Maxi Haug alias Shit­ney Beers kleine Indie-Folk-Per­len. So zum Bei­spiel der „Pea­ches Style“ — ein wun­der­ba­res Cover des Pea­ches-Tracks von „Fuck the Pain away” aus dem 2000er Album „The Tea­ches of Peaches“.
  9. Kom­mando Son­nen­milch
    Die Ham­bur­ger Band exis­tierte von 1998 bis 2013. Ihr Sän­ger Jens Rachut war an einer gan­zen Reihe von Bands mit merk­wür­di­gen Namen betei­ligt. Hier eine kleine Über­sicht: Fick­feh­ler (ab 1979), Ange­schis­sen (1984–1988), Das Moor (1988), Blu­men am Arsch der Hölle (1991–1994), Dackel­blut (1994–1999) und Oma Hans (2001–2006). Seine letzte Band Maul­gruppe habe ich im Buh­mann & Sohn in Köln auf der Bühne gese­hen. Gro­ßer Spass…
  10. Tou­louse Low Trax
    Tou­louse Low Trax — ein Wort­spiel auf gleich meh­re­ren Ebe­nen. Det­lef Wein­rich, so der bür­ger­li­che Name des Künst­lers, hat über Jahre das Kul­tur­le­ben Düs­sel­dorfs mit sei­nem Salon des Ama­teurs und sei­ner Band Kreid­ler geprägt. Der­zeit lebt er in Paris und ver­sorgt uns von dort mit sei­nen chil­li­gen, urba­nen Clubsounds.

Kleiner Nachschlag gefällig?

Japa­ni­sche Kampf­hör­spiele (kurz: JaKa) war eine Death­grind-Band aus Kre­feld — sehr hef­tig, mit deut­schen Tex­ten, sofern man das Geschrei inter­pre­tie­ren konnte.
Acht Eimer Hüh­ner­her­zen ist eine Deutsch­punk-Band aus Ber­lin – machen ganz char­man­ten Folk-Punk.
Kack­schlacht — ein deut­sches Punk-Duo – bei dem Namen möchte man nicht unbe­dingt bei einem Live-Kon­zert dabei sein. Ist die Band des ByteFM-Mode­ra­tors von „80Prozent“.
God­speed You! Black Emperor ist eine kana­di­sche Rock­band aus Mont­real — ich habe sie mal im Glo­ria live gese­hen. Ganz groß!