Mit Marianne Faithfull verliert die Musikwelt eine ihrer markantesten und faszinierendsten Stimmen. Die Sängerin, Schauspielerin und Ikone der Swinging Sixties ist im Alter von 78 Jahren verstorben.
Marianne Faithfull, die am 30. Januar 2025 im Alter von 78 Jahren in London verstarb, hinterlässt ein beeindruckendes Vermächtnis als Sängerin, Schauspielerin und Ikone der 1960er Jahre. Geboren am 29. Dezember 1946 in Hampstead, London, begann sie ihre Karriere 1964 mit dem von Mick Jagger und Keith Richards geschriebenen Hit „As Tears Go By“, der sie über Nacht berühmt machte. Sie wurde zu einer zentralen Figur der Swinging Sixties – auch aufgrund ihrer Beziehung zu Jagger in den Jahren von 1966 bis 1970. Ihr künstlerischer Einfluss auf die Rolling Stones ist an vielen Songs der Band erkennbar. So soll die Sängerin das Quartett zu Hits wie „You Can’t Always Get What You Want“ und „Wild Horses“ inspiriert haben. Die Zeile „Wild horses couldn’t drag me away“ soll sie ihrer Autobiografie zufolge während eines Krankenhausaufenthalts gegenüber Jagger geäußert haben. Sie sang als Backgroundsängerin bei „Sympathy for the Devil“ und schrieb 1971 den Song „Sister Morphine“ zusammen mit Jagger und Richards. Faithfull veröffentlichte die Originalversion des Songs als B‑Seite ihrer Single „Something Better“ am 21. Februar 1969. Eine andere Version wurde zwei Jahre später von den Rolling Stones für ihr 1971er Album „Sticky Fingers“ veröffentlicht. Ihre Co-Autorenschaft wurde ihr erst nach einem Rechtsstreit offiziell zugesprochen. Doch hinter allem Glamour kämpfte die Künstlerin immer mit persönlichen Herausforderungen.
Krank und mittellos
Nach der Trennung von Jagger scheiterten ihre Entzugsversuche, das Sorgerecht für ihren Sohn wurde ihr entzogen, zudem lebte sie in den 70ern einige Jahre lang mittellos und krank auf den Straßen Londons. Doch trotz dieser Rückschläge feierte sie 1979 ein beeindruckendes Comeback mit dem Album „Broken English“, das für seine rauen und ehrlichen Texte gelobt wurde und die Höhen und Tiefen ihrer Vergangenheit eindrucksvoll widerspiegelte. Weitere Alben folgten, darunter „Dangerous Acquaintances“ (1981), „A Child’s Adventure“ (1983) und „Strange Weather“ (1987). Ihre unverwechselbare, rauchige Stimme und ihre Fähigkeit, Emotionen authentisch zu vermitteln, machten sie zu einer einzigartigen Künstlerin. Neben ihrer Musikkarriere war sie auch als Schauspielerin tätig und spielte in Filmen wie „The Girl on a Motorcycle“ (1968) und „Hamlet“ (1969). Weltweit gefeiert wurde sie 2007 für die Hauptrolle in dem feministischen Drama „Irina Palm“. Trotz gesundheitlicher Probleme in ihren späteren Jahren, darunter eine Brustkrebserkrankung und eine COVID-19-Infektion, blieb sie bis zuletzt kreativ tätig und arbeitete mit Künstlern wie Nick Cave, Metallica, PJ Harvey und Damon Albarn zusammen. Marianne Faithfulls Leben war geprägt von Höhen und Tiefen, doch sie hinterlässt ein bleibendes Erbe in der Musik- und Filmwelt.