Über 400 Künstler*innen blocken ihre Musik auf Streaming-Diensten in Israel
Spotify, Apple Music, YouTube – plötzlich fehlen dort Songs. Nicht wegen Rechtechaos, sondern aus Protest: Über 400 Künstler*innen blocken ihre Musik in Israel, unter ihnen Fontaines DC, Amyl and The Sniffers, Massive Attack, Black Country New Road, Japanese Breakfast und Nadine Shah. Das Motto: No Music For Genocide – eine Reaktion auf die anhaltende Gewalt im Gazastreifen.
Gegen Menschenrechtsverletzungen
Die Kampagne betont, dass Musik und Kunst nicht zur Unterhaltung in Ländern beitragen sollten, die ihrer Meinung nach Menschenrechtsverletzungen begehen. Musiker*innen und Labels fordern Streaming-Dienste und Vertriebspartner dazu auf, ihre Musik in Israel nicht verfügbar zu machen, bis die Situation sich ändert.
Nicht länger schweigen
Entsprechend heißt es im Aufruf der Initiative: „Kultur kann Bomben nicht stoppen, aber sie kann Repression ablehnen“. Oder wie Massive Attack in einem Statement schärfer formulierten: „Wir weigern uns, Teil der Normalisierung eines Staates zu sein, der Verbrechen gegen die Menschlichkeit begeht.“ Produzentin und DJ Arca nennt es eine „dringende Pflicht für Künstler*innen, nicht länger schweigend zuzusehen.“ Der britische Sänger und Komponist King Krule sagte lapidar: „Wenn meine Musik Teil eines Systems ist, das Gewalt unterstützt, dann lieber keine Musik.“
…und die deutsche Szene?
Und Deutschland? Hier brodelt es: Danger Dan, Feine Sahne Fischfilet, die Berliner Clubszene – alle kennen den Soundtrack zum Widerstand. Berlin ist längst Epizentrum von Free-Palestine-Raves, dennoch gibt es keinen offiziellen Schulterschluss, aber die Rufe nach Haltung werden lauter.
Komplett raus aus Spotify
Noch eine Pointe: Massive Attack wollen nicht nur Israel blocken, sondern wollen Spotify komplett verlassen – aus Protest gegen CEO Daniel Eks Investments in Militär-KI – und folgen damit Acts wie King Gizzard & the Lizard Wizard, Deerhoof, Godspeed You! Black Emperor und Xiu Xiu.