Trifft ein Rapper einen Gesundheitsminister

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Der Deutsch-Rap­per Sido, des­sen Künst­ler­name nach eige­nen Anga­ben zunächst für „Scheiße in dein Ohr“ (eine Zeile Sidos aus dem Royal-TS-Track Ter­roarr!) und spä­ter für „super-intel­li­gen­tes Dro­gen­op­fer“ ste­hen soll, hat auf You­Tube ein neues Serien-For­mat ein­ge­rich­tet: „KEjF. Talk“. Gleich für die erste Folge konnte er Prof. Dr. Karl Lau­ter­bach gewin­nen. Der 42-Jäh­rige wollte mit dem deut­schen Bun­des­ge­sund­heits­mi­nis­ter über die geplante Geset­zes­än­de­rung zur Can­na­bis-Lega­li­sie­rung spre­chen. Allein in den ers­ten bei­den Tagen wurde das Video über 164.000 Mal auf­ge­ru­fen. Dis­ku­tiert haben die bei­den über die aktu­elle Geset­zes­lage in Deutsch­land, medi­zi­ni­sche Anwen­dun­gen, die Her­aus­for­de­run­gen und Chan­cen sowie die Gefah­ren einer kon­trol­lier­ten Lega­li­sie­rung von Can­na­bis. Sido hätte sich dem­zu­folge eine weit­rei­chen­dere Lega­li­sie­rung gewünscht. „Kom­plett legal macht kei­nen Sinn“, sagt hin­ge­gen der SPD-Poli­ti­ker. „Dann würde ich ja zum Bei­spiel lega­li­sie­ren, dass jemand ein paar Kilo Stoff am Mann trägt. Wie will ich denn dann den Dea­ler noch unter­schei­den von dem­je­ni­gen, der für sich selbst kon­su­miert?“ (Man beachte die läs­sige, fast anbie­dernde Spra­che des Minis­ters.) Statt­des­sen soll gel­ten: „50 Gramm pro Monat. 25 Gramm pro Kauf.“ Das sei wich­tig, denn: „Der Schwarz­markt ver­sucht, Leute von noch schlim­me­ren Dro­gen abhän­gig zu machen.“ Daher wird der Ver­kauf und Kon­sum über soge­nannte Social Clubs gere­gelt: „Der Stoff wird bil­li­ger sein und man hat eine Qua­li­tät, auf die man sich ver­las­sen kann.“ Der Ver­kauf zum medi­zi­ni­schen Kon­sum über die Apo­theke wird wie bis­her bestehen blei­ben. Für Lau­ter­bach ist das Ganze auch ein Gesund­heits­ge­setz. Sido begrüßt, dass es über­haupt ein­mal in so eine Rich­tung gehe und bedankt sich beim Gesund­heits­mi­nis­ter: „Dafür kön­nen wir schon sehr dank­bar sein, dass du die Bahn auf die Schiene gebracht hast“. Er selbst will „ein biss­chen Auf­klä­rungs­ar­beit“ leis­ten. Dafür hat er kürz­lich zusam­men mit „CNBS“ das Unter­neh­men KEjF gegrün­det, das medi­zi­ni­sches Can­na­bis ver­trei­ben will. Inso­fern hat die­ser Talk sicher auch einen hand­fes­ten kom­mer­zi­el­len Hintergrund.

Der Rap­per und der Gesund­heits­mi­nis­ter im Talk:

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