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Sleaford Mods

Durch­schnitt­li­che Lese­dauer 2 Minu­ten

Kin­der, wie die Zeit ver­geht: Sleaford Mods, Jason Wil­liam­son als Shou­ter und sein genia­ler Part­ner am Lap­top Andrew Fearn, brin­gen nun bereits ihr zwölf­tes Album her­aus, wenn man die frü­he­ren Rari­tä­ten mit­zählt — ansons­ten wäre es ihr sieb­tes regu­lä­res. Als ich sie 2014 live in einem Club in Duis­burg (Djäzz) sah, began­nen sie gerade, sich mit ihrem groß­ar­ti­gen Album „Divide And Exit” auch in Deutsch­land als mini­ma­lis­ti­sche, wütende Post-Pun­ker einen Namen zu machen. Und zu der der Zeit waren sie auch schon sie­ben Jahre aktiv… Mitt­ler­weile fül­len sie deut­lich grö­ßere Hal­len und haben, trotz ihrer musi­ka­li­schen Nische, eine erstaun­li­che Reich­weite — wütend und sauer sind aber immer noch. 

Sleaford Mods
UK Grim

Ver­öf­fent­licht: 10. März 2023
Label: Rough Trade / Beggars / Indigo


Fucking viral, fucking batman video you fucking moron
Why don’t you phone up, spine bend, legs sync, scooter club
Shit smell, that’s my road kill hat, don’t touch it

Text­aus­zug aus „Force 10 from Navarone”

Bekannt roh und bra­chial agi­tie­ren sie auch auf dem neuen Album gegen Kor­rup­tion, Rechts­ra­di­ka­lis­mus, die Tories und die Dro­gen­sucht. Aber ihre Feinde sind auch die Hips­ter von heute, die ihre „Top Gun”-Sonnenbrillen „upside down“ tra­gen. Sie sind alle „So Trendy“, wie es in dem gleich­na­mi­gen Track heißt, zu dem Perry Far­rell von Jane’s Addic­tion neben den Vocals eine wun­der­bar ver­zerrte Gti­ar­ren­mel­do­die bei­steu­ert. Eben­falls als Gast auf UK Grim: Flo­rence Shaw, Front­frau von Dry Clea­ning, die in ihrer läs­sig-schnodd­ri­gen Art auf „Force 10 From Nava­rone“ mit Wil­liam­son ein text­lich ver­que­res Duett gibt. Auch wenn man die­sen Text mit all sei­nen Anspie­lun­gen inhalt­lich nicht kom­plett mit­be­kommt, schwingt das Gefühl einer müden Resi­gna­tion mit. Musi­ka­lisch ist UK GRIM das bis­her wohl abwechs­lungs­reichste Album der Mods, auch wenn Fearn schon immer der Mei­nung war, dass weni­ger mehr ist („Nimm einen wirk­lich beschis­se­nen Schlag­zeug­beat und spiele eine Bass­line dar­über) — auf die­sem Album ver­leiht er dem Sound mehr Klang­farbe und Abwechs­lung. Gehö­rig Dampf las­sen sie dabei immer noch ab.