The Bobby Lees ist eine amerikanische Garagenpunk-Band, die sich 2018 in Woodstock, New York, gegründet hat. Ihr aktuellstes Album ist Bellevue aus Oktober 2022. Möglicherweise wird es auch ihr letztes sein. Auf Instagram bedankt sich die Band bei ihren Fans und gibt eine kurze Rückschau auf ihre bisherige Karriere. Gleichzeitig kündigt sie an, dass sie die angekündigte Konzert-Tour in den USA noch beenden wird, die Zukunft der Band aber erstmal ungewiss ist:
„We’re gonna finish out this year playing the shows we have booked and then we’re taking a break and we’re not sure when or if we’ll be playing again. The reason we need to step back is because of the current state of the music industry. It is now set up in a way that makes it almost impossible for bands like us to economically sustain. We’re not sure what a band our size can do, but we want to share one idea we have in case someone reading this has any power to initiate the kind of change needed to restore value to music.“
Entwertung durch Konsum-Zeitgeist
Unbekannteren und kleineren Künstler*innen werde zunehmend die Möglichkeiten genommen, mit ihrer Musik nachhaltig Geld zu verdienen. Ihre Vorwürfe richten sich vor allem gegen den Streaming-Riesen Spotify sowie Streamingdienste im Allgemeinen. Sie kritisieren aber auch den heutigen Konsum-Zeitgeist, der Musik entwerte. „The main issue seems to be Spotify and streaming. We’ve been on their playlists and while they’ve created a system which people like (including us), ultimately it has caused a lot more harm than good because it has reduced the value of music to almost nothing. It’s wild most people are comfortable spending $3–5 bucks on a cup of coffee today, but they no longer want to spend that same amount on an album they listen to often because streaming has set a shitty standard most of us have accepted. Bands our size barely make anything from Spotify payouts. Worse off, they’ve made algorithms and streaming numbers become more important than how something makes you feel“, so die Band in ihrem Statement. Die Benachteiligung insbesonders von kleineren Künstler*innen durch die Streamingdienste steht schon länger in der Kritik der Musikschaffenden, da die Streams oft ungenügend bezahlt werden und die Vergütung dem künstlerischen Aufwand nicht gerecht wird.
Neues Linzenzmodell
Verstärkt wird dies durch die Ankündigung eines neuen Lizenzmodells bei Spotify. So verkündete das schwedische Unternehmen, Inhalte mit wenigen Streams in Zukunft gar nicht mehr zu vergüten. Und auch bei der Musikplattform Bandcamp wird sich wohl in Zukunft so einiges ändern. Was das alles für die musikalischen Nischen und deren Distribution bedeutet, ist noch nicht abzusehen.