Tom Verlaine starb nach kurzer Krankheit mit 73 Jahren in New York.
1968 zog Thomas Miller mit seinem Schulfreund Richard Meyers nach New York und tauchte dort in die Musikszene ein. Zunächst getrennt jeder in einer anderen Band. Fünf Jahre später gründeten sie gemeinsam mit Richard Lloyd und Billy Ficca die Band „Television“ und wurden zu einer der prägendsten Gruppen der New Yorker Punk- und New-Wave-Szene. Miller und Meyers nannten sich fortan Tom Verlaine und Richard Hell — Miller lieh sich seinen Künstlernamen vom französischen symbolistischen Dichter Verlaine. Ihr unkonventioneller Sound zwischen Garage Rock und Jazz erspielte sich schnell eine feste Fanbasis und schon bald gehörten sie zum Inventar des legendären Punk-Schuppens CBGB, wo sie zeitweise wöchentlich auftraten. Der ganz große kommerzielle Erfolg blieb dem Quartett allerdings verwehrt. Tatsächlich veröffentlichte Television nach dem beachtlichen Debüt Marquee Moon nur noch zwei weitere Alben (1978: Adventure und 1992 nach einer ersten Trennung Televison). Trotz dieses kleinen musikalischen Nachlass prägten sie den Sound ganzer Generationen. Das virtuose Zusammenspiel der beiden Gitarristen Verlaine und Lloyd war und ist bis heute einzigartig. Sie hoben die Trennung zwischen Lead- und Rhythmus-Gitarre auf. Sie spielten oft in unterschiedlicher Tonalität und Rhythmik, fanden dabei aber immer in harmonischer Weise zusammen. Verlaine besaß dazu noch ein starkes lyrisches und musikalisches Talent, letztendlich war er aber ein derartiger Egozentriker, dass er seinen Kollegen und auch seinem Schulfreund Richard Hell schon bald auf die Nerven ging. Zumal Hell ebenfalls ein begnadeter Musiker war, der sich nicht ohne weiteres unterordnen wollte. Beide machten mit mässigen Erfolg als Solo-Künstler Karriere. Tom Verlaine verstarb am 28. Januar im Alter von 73 Jahren in New York.