Flüchtlingsboot beim Stage-Diving

Durch­schnitt­li­che Lese­dauer < 1 Minute

Auf dem Glastonbury Festival nutzt der Street-Art-Künstler Banksy die Show der Post-Punk-Rocker Idles für eine Kunst-Aktion mit einem crowdsurfenden Flüchtlingsboot.

Crowd­sur­fing gehört zur Nor­ma­li­tät bei Kon­zer­ten von Bands wie der bri­ti­schen Post-Punk-Gruppe Idles. Und bei die­ser Aktion mag so man­cher gedacht haben, sie sei Teil ihrer Büh­nen­show. Pas­send zu der Text­zeile „My blood brot­her is an immi­grant, a beau­tiful immi­grant“ des erfolg­rei­chen Songs „Danny Nedelko“, das einem Freund und Ein­wan­de­rer aus der Ukraine gewid­met und ein inni­ger Appell zu mehr Soli­da­ri­tät gegen­über Immi­gran­ten ist, tauchte ein Schlauch­boot mit Pup­pen über der Men­schen­menge auf. Tat­säch­lich han­delte es sich bei die­ser Per­for­mance aber um eine Aktion des Street-Art-Künst­lers Banksy, der damit offen­bar auf die ris­kan­ten Über­fahr­ten von Flücht­lin­gen auf­merk­sam machen wollte. Die Band selbst will erst nach ihrem Kon­zert von der Aktion erfah­ren haben, wie ein Spre­cher der bri­ti­schen Punk­band gegen­über der bri­ti­schen Zei­tung „The Guar­dian“ betonte.

Nicht die erste Aktion auf dem Festival

Es ist nicht das erste Mal, dass Banksy auf dem Glas­ton­bury Fes­ti­val für Über­ra­schung sorgt. Bereits 2019 ent­warf er für den Grime-Rap­per Stormzy eine stichsi­chere Weste mit dem Union Jack dar­auf. Der Hin­ter­grund hier: Die Weste mit schwarz-wei­ßem Union Jack sei ein Hin­weis auf die stei­gende Zahl von Mes­ser­an­grif­fen in Groß­bri­tan­nien, wobei das Pro­blem laut Stormzy viel tie­fer gehe als ein Rap­per mit einer stich­fes­ten Weste, ein Song oder tau­send neue Poli­zis­ten in den Stra­ßen. Und 2014 prä­sen­tierte der Akti­ons­künst­ler auf dem Fes­ti­val einen Vieh­trans­por­ter, aus dem die Köpfe von Kuschel­tie­ren herausguckten.

Das dies­jäh­rige Glas­ton­bury Fes­ti­val hatte eben­falls das Thema Migra­tion auf der Agenda. So gab es auf dem Fes­ti­val­ge­lände einen Bereich mit der Bezeich­nung „Ter­mi­nal 1“. Wer ihn betre­ten wollte, musste dort etwa Fra­gen aus dem bri­ti­schen Ein­bür­ge­rungs­test beantworten.

In: