,

Psychedelic Porn Crumpets

Fronzoli

Die aus­tra­li­sche psy­che­de­li­sche Art-Rock­band Psy­che­de­lic Porn Crum­pets hat sich 2014 in Perth gegrün­det und besteht aus dem eng­li­schen Gitar­ris­ten und Sän­ger Jack McE­wan, dem Gitar­ris­ten Luke Parish, dem Schlag­zeu­ger Danny Caddy, dem Bas­sis­ten Wayan Bili­ond­ana und dem Key­boar­der Chris Young. Ihr Sound und ihre musi­ka­li­sche Ener­gie ist eine Mischung aus aus­ufern­dem, for­schen­dem Psych-Pop, Prog-Rock und schwe­ren Gara­gen-Riffs und klingt dabei wie eine Fusion zweier eben­falls aus Aus­tra­lien stam­men­der Bands: King Giz­zard & the Lizard Wizard aus Mel­bourne und den deut­lich pop­pi­ge­ren, eben­falls in Perth gegrün­de­ten Tame Impala. Laut eige­ner Aus­sage hat der Band­name mit sei­nen drei so obsku­ren Wör­tern keine tie­fer­ge­hende Bedeu­tung, son­dern wurde rein zufäl­lig aus­ge­wählt. „Wir haben vor ein paar Jah­ren gejammt und einen Namen und zwei Vor­schläge gemacht, wir woll­ten eine Band mit Crum­pets haben und wir woll­ten eine Band mit Porno haben. Ich denke, psy­che­de­lisch fasst uns ein biss­chen zusam­men, also war das die letzte Zutat“, so die Band in einem Inter­view aus 2015. Ihr Debüt­al­bum High Vis­ce­ral Pt.1 ver­öf­fent­lich­ten sie 2016, das zweite Album Vis­ce­ral Pt.2 ein Jahr spä­ter. Drei wei­tere Alben folg­ten. Nun mel­det sich die Band nach ihrer 2022er Ver­öf­fent­li­chung von „Night Gno­mes“ mit ihrem sechs­ten Stu­dio­al­bum zurück.

Psychedel Porn Crumpets, Fronzoli

Psychedelic Porn Crumpets

Fronzoli

Ver­öf­fent­licht: 1. Dezem­ber 2023 
Label: What Rea­lity?

Hands that melt upon a parade of
The royalty, bowler hat, trembling cascade
While the seagulls enjoy a battered article
Of journalism′s finest polymorphic casinos

Text­aus­schnitt aus „Noot­mare (K‑I-L-L-I-N‑G) Meow! ”

„Fron­z­oli“ heißt ihr aktu­el­les Album und beschreibt damit etwas, das eigent­lich unnö­tig ist, aber als Deko­ra­tion benö­tigt wird. Der Begriff kommt aus dem ita­lie­ni­schen und bezeich­net die Rüschen an Kleid oder Bluse – ins Deut­sche über­setzt bedeu­tet es wohl soviel wie Fir­le­fanz. Song­wri­ter und Front­mann Jack McE­wan bemerkt dazu: „Diese Platte ist mein bis­he­ri­ges Lieb­lings­werk, denn jede Nuance wurde dis­ku­tiert, kri­ti­siert, ver­dreht und sorg­fäl­tig zurecht­ge­bo­gen, gele­gent­lich bewe­gen wir uns auch ziem­lich aus dem Rah­men, so dass genau diese extro­ver­tier­ten Schnör­kel übrig­blei­ben.“ Dies zeigt, wie ernst das Fün­fer­ge­spann sei­nen musi­ka­li­schen Out­put nimmt, und trotz­dem gehen bei aller Raf­fi­nesse und extre­mer Song­struk­tu­ren die humo­ris­ti­schen Momen­ten nicht ver­lo­ren. Das ist es was diese Band so auszeichnet. 

Energetisch und hyperaktiv

Gleich der Ein­stieg mit dem eigen­ar­ti­gen Titel „Noot­mare (K‑I-L-L-I-N‑G) Meow!” kommt mit wahn­sin­ni­gen Psych-Rock-Riffs und stän­di­gen Tem­pi­wech­seln daher und hul­digt in Wort und Sound dem fröh­li­chen Chaos. Und so glit­zert auch aus allen ande­ren Tracks des Albums bei aller expe­ri­men­tel­len Über­dreht­heit immer wie­der der Sound klas­si­scher Rock­bands wie Black Sab­bath, Led Zep­pe­lin oder den Beat­les durch. Es gibt tra­shige Momente wie beim grunge-mäßi­gen „Sierra Nevada“ und über­drehte, raue Rocker wie „Hot! Heat! Wow! Hot!“, das klingt wie The Strokes auf Acid. Fron­z­oli ist rand­voll mit groß­ar­ti­gen Fuzzy-Riffs, melo­di­schen Gitar­ren, per­ma­nent wech­seln­den Rhyth­men und einer end­lo­sen Menge an Ener­gie. Pas­send endet das Album mit „Mr & Mrs Mis­an­thrope“, einem Song im locke­ren Folk-Modus mit unver­hoh­le­nen Brit­pop- und Beat­les-Anlei­hen, unter dem eine ange­deu­tete Wall of Sound wabert, und so zieht der letzte Track noch ein­mal all die Regis­ter, die in die­sem Album stecken.