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The Cool Greenhouse

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„The Cool Green­house, my new favou­rite post-ever­y­thing exis­ten­tial music hap­pe­ning. Hoo­ray!”, soweit Henry Roll­ins’ Kom­men­tar auf der Band­camp-Seite von The Cool Green­house. Ok, so ganz ein­ord­nen lässt sich die­ses wun­der­bare Geschram­mel mit den teils bösen, teils irr­sin­nig komi­schen Tex­ten viel­leicht nicht — ich ordne es der Ein­fach­heit hal­ber dem Post-Punk zu. Im Zen­trum der oft­mals poli­ti­schen Songs steht immer der unver­wech­sel­bare Sprech­ge­sang von Tom Green­house, dem „Gesang“ eines Mark E. Smith nicht ganz unähn­lich – auch Dry Clea­ning kommt einem in den Sinn. Um Green­house scha­ren sich Gitar­rist Tom O’Dris­coll, Bas­sist Thom Mason, Schlag­zeu­ger und Per­cus­sio­nist Kevin Bart­h­elemy und Mer­lin Nova an den Tas­ten und Syn­the­si­zern, dem Har­mo­nium, der Melo­dica oder auch schon mal an der Violine.

The Cool Greenhouse, Cover

The Cool Greenhouse
The Cool Greenhouse

Ver­öf­fent­licht: 29. Mai 2020
Label: Melo­dic


Well I love the women
Y’know, they’re so good at cooking
And I love the coloureds
They’re just so damn good-looking
I even love the gays
Y’know, one does my hair-cutting

Text­aus­schnitt aus „Card­board Man”

Allein schon der erste Song des Debüt­al­bums von 2020 hat es in sich: Ein wip­pen­der, durch­ge­hen­der und irgend­wie auch schrä­ger Beat, dazu die schram­me­li­gen Gitar­ren und ein wun­der­bar irres Har­mo­nium, dar­über der Sprech­ge­sang von Tom Green­house, der dar­über sin­niert, dass man schon ver­rückt wer­den kann, wenn man den gan­zen Tag nach sei­nen Ziga­ret­ten oder der Brille sucht, und sich in hoch­geis­tige Ver­schwö­rungs­theo­rien über all die kla­vier­spie­len­den Kat­zen ver­liert. Ähn­lich furios und respekt­los geht es dann wei­ter. Auf mei­nem Lieb­lings­track „Card­board Man“ heult eine ver­zwei­felte Orgel zu einem Devo-ähn­li­chen Beat und Tom Green­house kon­sta­tiert: „And I love Harry Pot­ter, Y’know I’m a West Ham sup­porter or was it Aston Villa?“ Das alles ist wun­der­bar bekloppt und ein herr­li­cher Genuss aus bes­tem Punk­ge­schram­mel und Lo-Fi-Minimalismus.