Verstorbene Persönlichkeiten 2023

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Hier einige bekannte Persönlichkeiten aus der Musikwelt, die 2023 verstorben sind, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit oder Wertigkeit. Es ist eine sehr subjektive Auswahl. 

Dezember 2022

31.12. — Jere­miah Green
Der Modest Mouse-Drum­mer starb im Alter von 45 Jah­ren an einer Krebserkrankung.

Januar

10.01. Jeff Beck
Der Gitar­rist Jeff Beck ver­starb im Alter von 78 Jah­ren an einer bak­te­ri­el­len Menin­gi­tis. In den 60ern ersetzte er Eric Clap­ton bei den Yard­birds, bevor er die Jeff Beck Group mit Rod Ste­wart gründete.

17.01. Van Con­ner
Etwas mehr als ein Jahr nach dem Tod sei­nes ehe­ma­li­gen Band­kol­le­gen Mark Lane­gan ver­starb mit Van Con­ner auch der Bas­sist der Screa­ming Trees. Con­ner grün­dete auch die Bands Solo­mon GrundyValis und Gar­de­ner, aktiv war er zudem bei Steve FiskDino­saur Jr. und Gamma Ray

18.01. David Crosby
David Crosby, Mit­be­grün­der der Folk-Rock-Band The Byrds, ver­starb im Alter von 81 Jah­ren nach lan­ger Krank­heit. Mit Gra­ham Nash und Ste­phen Stills sang er als Trio und arbeite auch im Quar­tett Crosby, Stills, Nash & Young mit Neil Young zusammen. 

28.01. Tom Ver­laine
Tom Ver­laine hat mit Tele­vi­sion Musik­ge­schichte geschrie­ben. Er ver­starb im Alter von 73 Jahren.


Februar

08.02. Burt Bacha­rach
Burt Bacha­rach war seit den 50er Jah­ren aktiv, schrieb Musi­cals und kom­po­nierte die Musik für Gesangs­grö­ßen wie Mar­lene Diet­rich und Dionne War­wick. Er ver­starb im Alter von 94 Jahren.

12.02. Tru­goy The Dove
Als ein Drit­tel der Rap­gruppe De La Soul prägte Tru­goy The Dove, bür­ger­lich David Jude Joli­co­eur, in den Acht­zi­gern und Neun­zi­gern Alter­na­tive bzw. Pro­gres­sive Hip­Hop und Rap. Der Rap­per starb im Alter von 54 Jah­ren aus unbe­kann­ter Ursa­che, hatte aller­dings schon seit län­ge­rer Zeit mit Herz­pro­ble­men zu kämpfen.

14.02. Akira Tsu­neoka
Der Drum­mer der japa­ni­schen Punk­band Hi-Stan­dard Akira Tsu­neoka starb uner­war­tet im Alter von 51 Jah­ren. Nähe­res zur Todes­ur­sa­che ist nicht bekannt.


März

02.03. Steve Mackey
Der Bas­sist von Pulp ver­starb im Alter von 56 Jah­ren. Genaue­res ist über die Todes­ur­sa­che nicht bekannt, auch wenn seine Ehe­frau Katie auf Social Media von einem „drei­mo­na­ti­gen Kampf im Kran­ken­haus“ berichtete.

28.03. Ryūi­chi Saka­moto
Der japa­ni­sche Kom­po­nist, Pia­nist, Pro­du­zent und Schau­spie­ler bewegte sich in ver­schie­de­nen musi­ka­li­schen Gen­res wie Jazz, Neo-Klas­sik oder (Avantgarde-)Pop und kom­po­nierte zahl­rei­che Film­mu­si­ken. Er war Mit­be­grün­der der ein­fluss­rei­chen japa­ni­schen Elek­tro­pop-Band Yel­low Magic Orches­tra. Er starb im Alter von 71 Jah­ren an Krebs. Im Januar die­ses Jah­res ver­öf­fent­lichte er wis­send um sei­nen bevor­ste­hen­den Todes sein letz­tes Solo­al­bum, „12“, Es hatte den Gesund­heits­zu­stand des Kom­po­nis­ten zum Thema.


April

14.04. Mark Shee­han
 Der Gitar­rist von The Script ver­starb im Alter von nur 46 Jah­ren. Der Ire starb der Mit­tei­lung zufolge nach kur­zer Krank­heit in einem Krankenhaus.

21.04. Mark Ste­wart
Mark Ste­wart prägte mit The Pop Group den soge­nann­ten Bris­tol Sound und pro­gres­si­vere Vari­an­ten des Post-Punk. Der zuletzt teil­weise in Ber­lin lebende Musi­ker ver­starb im Alter von 62 Jah­ren. Nur wenige Monate spä­ter, am 20. Juni, ver­starb mit John Wad­ding­ton auch der Gitar­rist von The Pop Group.

28.04. Tim Bach­man
Tim Bach­man gehörte zu den Urge­stei­nen des kana­di­schen Fla­nell­hemd-Quar­tetts Bach­man-Tur­ner Over­drive (BTO). Seine Brü­der Randy und Rob­bie waren ebenso wie Fred Tur­ner Teil der Urbe­set­zung der Gitar­ren­rock-Crew, die mit sat­ten, melo­di­schen Riffs gerade in Tru­cker-Krei­sen sehr beliebt war. Er ver­starb mit 71 Jah­ren an einer schwe­ren Krebserkrankung.


Mai

19.05. Andy Rourke
Der 59-jäh­rige Bas­sist erlag sei­nem Bauch­spei­chel­drü­sen­krebs, gegen den er schon län­ger kämpfte. Rour­kes musi­ka­li­scher Bei­trag erstreckte sich über alle vier Stu­dio­al­ben von The Smiths

23.05. Chas Newby
Der erste (links­hän­dige) Bas­sist der Beat­les, der auch mit John Len­non in des­sen ers­ter Band, The Quar­ry­men, spielte, wurde spä­ter Mathe­ma­tik­leh­rer an einer High School. Er wurde 81 Jahre. 

24.05. Tina Tur­ner
Tina Tur­ner war die „Queen Of Rock“. Die Sän­ge­rin starb im Alter von 83 Jah­ren in in ihrer Wahl­hei­mat – der Schweiz.

31.05. Xaõ Seff­che­que
Die Legende der Düs­sel­dor­fer Sub­kul­tur rund um den Ratin­ger Hof ver­starb mit 67 Jahren.

Juni

12.06. Dan Lard­ner
Der Sän­ger und Gitar­rist der New Yor­ker Indie-Rock­band QTY ver­starb im Juni. Die Nach­richt vom Tod des Musi­kers wurde auf der Face­book-Seite von The Lemon­heads mit der Über­schrift geteilt: „Das Leben ist kurz und gna­den­los.” Er wurde 31 Jahre, eine Todes­ur­sa­che wurde nicht mitgeteilt. 

18.06. Teresa Tay­lor
Bereits im Novem­ber 2021 lau­tete die Pro­gnose für Schlag­zeu­ge­rin Teresa Tay­lor nach der Dia­gnose einer schwe­ren Lun­gen­er­kran­kung, dass sie wohl nur noch fünf Monate zu leben habe. Ein­ein­halb Jahre ver­starb sie im Alter von 60 Jah­ren. Zwi­schen 1983 und 1989 hatte sie bei den Butt­hole Sur­fers gespielt und wirkte an eini­gen der prä­gends­ten Alben der Band mit. 

19.06. Patri­cia Wed­ler
Die Indie­mu­si­ke­rin Patri­cia Wed­ler alias DJ Patex war tief in der Under­ground-Szene Ham­burgs ver­wur­zelt. Ihr Tod im Juni kam trotz ihrer lan­gen Krank­heit uner­war­tet. Sie wurde 50 Jahre.

24.06. Peter Brötz­mann
Die deut­sche Free-Jazz-Legende Peter Brötz­mann ves­tarb im Alter von 82 Jah­ren. Er war nicht nur Musi­ker, son­dern auch Maler, Gra­fi­ker und Desi­gner und arbei­tete Anfang der 60er mit dem Flu­xus-Künst­ler Nam June Paik zusammen

30.06. Rick Froberg
Der Rhyth­mus­gi­tar­rist und Sän­ger wirkte bei vie­len Punk‑, Emo- und Hard­core-Bands mit: Zuerst bei Pitch­fork, spä­ter bei den Post-Hard­core-Vor­rei­tern Drive Like Jehu, noch spä­ter bei Hot Sna­kes und Obits. Er wurde 55 Jahre.

Juli

26.07. Sinéad O’Connor
Welt­be­rühmt wurde Sinéad O’Connor 1990 durch ihre Inter­pre­ta­tion des von Prince geschrie­be­nen „Not­hing Com­pa­res 2 U“. In Songs und Auf­trit­ten machte sie sich unter ande­rem gegen Sexis­mus, Kin­des­miss­brauch in der Kir­che und die kon­ser­va­tive That­cher-Regie­rung im Ver­ei­nig­ten König­reich stark. Sie arbei­tete mit so unter­schied­li­chen Künstler*innen wie Mas­sive Attack, den Pogues oder der Asian Dub Foun­da­tion zusam­men. Sie starb — in tie­fer Trauer über ihren damals 17-jäh­ri­gen Sohn Shane, der sich im Januar 2022 das Leben nahm — im Alter von 56 Jahren.

27.07. Randy Meis­ner
Der Bas­sist, Sän­ger und Mit­be­grün­der der US-Rock­band Eagles starb mit 77 Jah­ren an den Kom­pli­ka­tio­nen in Ver­bin­dung mit einer chro­nisch obstruk­ti­ven Lungenerkrankung.

28.07. Tommi Stumpff
Der Düs­sel­dor­fer Szene-Pio­nier Tommi Stumpff starb im Alter von 65 Jah­ren. Er grün­dete 1978 zusam­men mit Trini Trim­pop die Punk­band KFC und war mit har­ter, elek­tro­ni­scher Pop­mu­sik solo aktiv.

August

08.08. DJ Cas­per
DJ Cas­per (bür­ger­li­cher Name: Wil­lie Perry, Jr.), Erfin­der des welt­be­rühm­ten „Cha-Cha Slide“, starb im Alter von 58 Jah­ren. Er erlag den Fol­gen sei­ner lang­jäh­ri­gen Krebserkrankung.

08.08. Sixto Rodri­guez
Lange in der Ver­sen­kung ver­schwun­den, wurde „Sugar Man“ Sixto Rodri­guez durchn die Doku­men­ta­tion „Sear­ching For Sugar Man“ von 2012 erst im hohen Alter welt­be­rühmt: Es ist die Geschichte eines schein­bar geschei­ter­ten Singer/Songwriters, der in Süd­afrika und Aus­tra­lien als Mega­star gefei­ert wurde und von sei­nem eige­nen Erfolg gar nichts wusste. Rodri­guez wurde 81 Jahre alt. In den letz­ten zehn Jah­ren sei­ner Kar­riere tourte er noch welt­weit und erlebte, wie seine Plat­ten – ins­be­son­dere der Song „Sugar Man“ – rück­wir­kend zu Klas­si­kern erho­ben wurden.

09.08. Rob­bie Robert­son
Als Rob­bie Robert­son Mitte der Sech­zi­ger The Band grün­dete, war sie erst­mal nur die Begleit­band für den kurz zuvor in elek­tri­sche Gefilde umge­stie­ge­nen Bob Dylan. Spä­ter war The Band auch solo aktiv. Noch in die­sem Jahr arbei­tete er am Sound­track von Mar­tin Scorce­ses Film „Kil­ler Of The Flower Moon“ mit. Er ver­starb im Alter von 80 Jahren.

17.08. Gary Young
Gary Young war nicht nur der erste Drum­mer von Pave­ment, er prägte in den Anfangs­jah­ren auch ihren Sound und fun­gierte in gewis­ser Weise als Men­tor. Da die Band nach ihrer Grün­dung ohne­hin in sei­nem Stu­dio auf­nahm, wurde er kur­zer­hand ihr Drum­mer, gemein­sam mit ihm ent­stan­den die ers­ten EPs von Pave­ment sowie das Debüt­al­bum „Slan­ted & Enchan­ted“. 2022 erschien ein Doku­men­tar­film über ihn. Er wurde 70 Jahre alt.

September

04.09. Steve Har­well
Der ehe­ma­lige Sän­ger der Band Smash Mouth ver­starb im Kreise sei­ner Fami­lie, nach­dem bereits über sei­nen schlech­ten Gesund­heits­zu­stand berich­tet wurde. Als Todes­ur­sa­che gab sein Mana­ger ein aku­tes Leber­ver­sa­gen an, ver­mut­lich ver­ur­sacht durch Har­wells anhal­ten­den Alko­hol­miss­brauch. Er wurde 56 Jahre alt

20.09. Kent Stax
Der Schlag­zeu­ger hatte 1979 gemein­sam mit Skee­ter Thomp­son und den Brü­dern Pete und Franz Stahl Scream gegründe, ver­ließ die Band jedoch Mitte der 80er wie­der. Über die Jahre hatte Stax neben Scream auch in zahl­rei­chen wei­te­ren Punk- und Hard­core-Bands mit­ge­wirkt, unter ande­rem The SuspectsSpit­fi­res United und Alle­ged Bricks. Dave Grohl ersetzte bis zu sei­nem Wech­sel zu Nir­vana 1990 Stax’ Posi­tion bei Scream. Stax wurde 61 Jahre alt und starb nach Anga­ben der Band infolge sei­ner metasta­sie­ren­den Krebserkrankung.

November

26.11. George „Funky“ Brown
Der Song „Cele­bra­tion“ ist von kaum einer Party weg­zu­den­ken. Mit geschrie­ben hat ihn einst George „Funky“ Brown, der mit der Band Kool & The Gang große Erfolge fei­erte. Der lang­jäh­rige Schlag­zeu­ger starb im Alter von 74 Jahren.

26.11. Kevin „Geor­die“ Wal­ker
Kevin „Geor­die“ Wal­ker grün­dete mit Jaz Cole­man und Paul Fer­gu­son die Dark-Wave- und Indus­trial-Rock-Band Kil­ling Joke. Mit 64 Jah­ren ver­starb er an den Fol­gen eines Schlaganfalls.

20.11. Mars Wil­liams
Der Saxo­pho­nist von Psy­che­de­lic Furs und Wai­tres­ses erlag ihm Alter von 68 Jah­ren dem ampul­lä­ren Krebs, der vor fast einem Jahr bei ihm dia­gnos­ti­ziert wor­den war.

20.11. Shane Mac­Go­wan
Der ehe­ma­lige The Pogues-Front­mann starb im Alter von 65 Jah­ren im Kreise sei­ner Fami­lie an einer Lun­gen­ent­zün­dung. The Pogues erlang­ten in den 1980er Jah­ren als eine der ers­ten irisch­stäm­mi­gen Bands inter­na­tio­nale Bekannt­heit mit dem Ver­bin­den von tra­di­tio­nel­ler iri­scher Musik und Punk­rock. Nach sei­nem Aus­stieg bei The Pogues 1991 macht Mac­Go­wan mit sei­nem Solo­pro­jekt wei­ter. Im Dezem­ber 2022 wurde bei ihm eine Enze­pha­li­tis fest­ge­stellt, auf Grund derer er lange auf der Inten­siv­sta­tion behan­delt wer­den musste.

Dezember

16.12. Colin Bur­gess
Colin Bur­gess war der aller­erste Drum­mer von AC/DC Das Grün­dungs­mit­glied der Band wurde 77 Jahre alt. Nach­dem er angeb­lich betrun­ken auf der Bühne stand, wurde er bereits 1974 wie­der gefeu­ert (HÄH?). Bur­gess selbst behaup­tete damals, man hätte ihm etwas in den Drink gekippt. Er war nach sei­ner kur­zen Zeit bei AC/DC noch als Mit­glied in ande­ren, unbe­deu­ten­de­ren Bands ver­tre­ten, dar­un­ter The Mas­ters App­ren­ti­ces oder His Majesty.