Hier einige bekannte Persönlichkeiten aus der Musikwelt, die 2024 verstorben sind, ohne den Anspruch auf Vollständigkeit oder Wertigkeit. Es ist eine sehr subjektive Auswahl.
Dezember 2023
16.12. — Colin Burgess (AC/DC)
Nur etwa ein Jahr lang war Colin Burgess Schlagzeuger bei AC/DC – vom ersten Auftritt in Sydney 1973 bis zu seinem Rauswurf 1974. Er verstarb im Alter von 77 Jahren.
30.12. — Torsun Burkhardt (Egotronic)
Bereits im März 2023 hatte Thorsten „Torsun“ Burkhardt bekanntgegeben, dass er an Speiseröhrenkrebs mit Metastasen in der Leber litt. Am Silvesternachmittag verstarb der Sänger der Ravepunk-Band Egotronic. Der Berliner wurde nur 49 Jahre alt.
Januar
17.01. Frank Z. (Abwärts)
Der Sänger und Mitbegründer der Punkband Abwärts verstarb mit 66 Jahren an Prostatakrebs. „Computerstaat“ von 1980 bleibt in unser aller Ohren!
19.01. Luis Vasquez (The Soft Moon)
Mit nur 44 Jahren wurde der Musiker gemeinsam mit dem DJ Juan Mendez (bekannt als Silent Servant) sowie dessen Partnerin Simone Ling tot in Mendez’ Wohnung in Los Angeles aufgefunden. Als Todesursache der drei wird eine Überdosis Fentanyl vermutet.
Februar
02.02. Wayne Kramer (MC5)
Wayne Kramer, Gründer und Gitarrist der legendären Detroit Rocker MC5, starb im Alter von 75 Jahren an den Folgen seiner Bauchspeicheldrüsenkrebserkrankung.
09.02. Damo Suzuki (Can)
Damo Suzuki, Sänger der legendären Krautrock-Formation Can aus Köln, litt schon lange an Darmkrebs. Im Alter von 74 Jahren verstarb er an diesem Leiden.
März
02.03. Jim Beard (Steely Dan)
Jim Beard, der Keyboarder von Steely Dan, starb im Alter von 63 Jahren an Komplikationen infolge einer plötzlichen Erkrankung) in einem Krankenhaus in New York City.
10.03. Blake Harrison (Pig Destroyer)
Bereits seit mehreren Jahren litt der Musiker an einer Krebserkrankung, die im Frühjahr zu einem überraschenden Herzstillstand führte. Harrison wurde 48 Jahre alt.
17.03. Steve Harley (Cockney Rebel)
Der Gründer der Glam-Rock-Band Cockney Rebel ist am 17. März in seinem Haus im englischen Suffolk gestorben. Der Sänger litt an Krebs und wurde 73 Jahre alt.
April
08.04. Jon Card (D.O.A., SNFU)
Geboren wurde Jon Card 1960 im rheinland-pfälzischen Zweibrücken als Sohn eines US-Soldaten, wuchs aber im kanadischen Calgary auf und war dort bereits als Teenager Teil der örtlichen Punk- und Metal-Szene. Er spielte als Schlagzeuger bei Personality Crisis, SNFU und D.O.A. Card starb im Alter von 63 Jahren.
19.04. Eddie Sutton (Leeway)
Sänger Eddie Sutton gehörte mit seiner Band Leeway in den Achtzigern zum festen Inventar der New Yorker Hardcore-Szene, wo sie als eine der experimentierfreudigsten Bands galten. Bereits 2021 wurde bei Sutton ein aggressiver Tumor in der Lunge festgestellt, dem er im Alter von 59 Jahren erlag.
30.04. Duane Eddy
Duane Eddy galt als der „King Of Twang“ und entwickelte diverse zu seiner Zeit innovative Gitarrentechniken. 1994 wurde er in die Rock And Roll Hall Of Fame aufgenommen. Eddy starb im Alter von 86 Jahren.
Mai
07.05. Steve Albini
Als Toningenieur (den Begriff “Produzent” lehnte er stets kategorisch ab) war er primär dem Sound der Band verpflichtet. Er arbeitete mit Nirvana, Joanna Newsom, Mclusky, The Breeders, PJ Harvey und vielen anderen zusammen. Als Musiker startete Albini seine Karriere in den Achtzigern mit der Noiserock-Band Big Black, später mit Shellac, mit der er 2024 noch das Album „To All Trains“ aufnahm. Die Veröffentlichung am 17. Mai erlebte Albini nicht mehr, zehn Tage zuvor erlag er im Alter von 61 Jahren einem Herzinfarkt.
09.05. Dennis Thompson (MC5)
Schlagzeuger „Machine Gun“ Thompson starb nur drei Monate nach dem Tod seines MC5-Mitstreiters Wayne Kramer. Er wurde ebenfalls 75 Jahre alt.
18.05. Jon Wysocki (Staind)
Schlagzeuger Jon Wysocki gehörte 1995 zum Gründungs-Line-up von Staind und spielte bis zu seiner Entlassung 2011 auf sieben Alben der Band. Vor seinem Tod war Wysocki angeblich noch wegen Komplikationen mit seiner Leber in ärztlicher Behandlung, am 18. Mai starb der Drummer im Alter von 53 Jahren.
18.05. Douglas Scott Kane (The Generators, Doug & The Slugz, Schleprock)
Doug & The Slugz waren 1983 die erste Band, die der Punk-Musiker in Los Angeles gründete, bekannter wurde er später als Frontmann von Schleprock und den Generators, mit denen er mit Unterbrechungen bis 2022 aktiv war. Dagger wurde 56 Jahre alt.
Juni
05.06. Ranch Sironi (Nebula)
Am 6. Juni sollte eigentlich die Europatour der Stoner-Band Nebula beginnen. Nur einen Tag vor Beginn mussten sie aber die tragische Nachricht über den Tod ihres Bassisten Ranch Sironi verkünden. Zur Todesursache des gerade mal 32-jährigen Sironi ist bis heute nichts näheres bekannt.
11.06. Françoise Hardy
Schon als Teenager begann Mitte der Sechziger die Karriere der Französin Françoise Hardy. Sie gilt bis heute als eine der wichtigsten Stimmen frankophoner Popmusik mit mehr als 30 Studioalben. Nach langjährigem Kampf gegen ihre Krebserkrankung verstarb sie im Alter von 80 Jahren.
18.06. James Chance
James Chance prägte in den späten Siebzigern die New Yorker No-Wave-Bewegung – gemeinsam mit Lydia Lunch spielte er auch bei Teenage Jesus And The Jerks. Seit einigen Jahren kämpfte mit gesundheitlichen Problemen. James Chance wurde 71 Jahre alt.
28.06. Rick Froberg
Kein Musiker, aber tief mit der Musik verwurzelt: Andree „Friese“ Böhle war zu Lebzeiten Händler beim Kölner Plattenladen Underdog Recordstore, Mercher für Turbostaat und Musik-Kolumnist. Am 28. Juni hat Friese den Kampf gegen den Krebs verloren.
Juli
14.07. R.P.S. Lanrue (Ton Steine Scherben)
Neben Rio Reiser war Ralph Peter Steitz, genannt Lanrue, der wichtigste kreative Motor bei Ton Steine Scherben und mit Reiser auch das einzige Mitglied, das von der Gründung 1970 bis zur ersten Auflösung 1985 Teil der Band war. Im Alter von 74 Jahren erlag er seinem Krebsleiden
22.07. John Mayall
John Mayall gilt als einer der einflussreichsten Bluesmusiker, wodurch er sich den Beinamen „Godfather Of British Blues“ sicherte. Er veröffentlichte 70 Alben. In seiner Wahlheimat Kalifornien starb er am 22. Juli im Alter von 90 Jahren.
28.07. Martin Phillips (The Chills)
Mit seiner Band The Chills gehörte Martin Phillips in den Achtzigern zu den führenden Bands des neuseeländischen Labels Flying Nun. Aufgrund seines früheren Drogenkonsums litt der Sänger lange Zeit an Hepatitis C, dennoch kam sein Tod im Alter von 61 Jahren überraschend.
August
16.08. Tore Ylwizaker (Ulver)
An seinem 54. Geburtstag nahm sich der Keyboarder Tore Ylwizaker das Leben. Die Mitglieder seiner Band Ulver, für die er seit 1998 vor allem als Keyboarder spielte und an insgesamt 20 Alben mitwirkte, reagierten geschockt.
September
04.09. Roli Mosimann (Swans)
In den frühen Achtzigern gehörte der im schweizerischen Thurgau geborene Schlagzeuger Roli Mosimann zu einem der ersten Line-ups der Swans. Später gründete er mit JG Thirlwell die Band Wiseblood und war vor allem als Produzent aktiv. Im Alter von 68 Jahren erlag er seiner Lungenkrebserkrankung in einem Krankenhaus in Wrocław.
28.09. Kris Kristofferson
Kris Kristofferson schrieb Songs für Ray Charles, Elvis Presley, Janis Joplin und vielen weiteren. Er selbst veröffentlichte aber auch mehr als 30 Alben. Ende September verstarb Kristofferson im Alter von 88 Jahren im Kreis seiner Familie.
Oktober
06.10. Nell Smith
Nell Smith war gerade 17 Jahre alt, als sie in einen tödlichen Autounfall verwickelt wurde. Bekannt geworden war die Teenagerin fünf Jahre zuvor durch ein Nick-Cave-Coveralbum, das sie gemeinsam mit den Flaming Lips aufnahm.
21.10. Paul Di’Anno (Iron Maiden)
Paul Di’Anno war vier Jahre Sänger bei Iron Maiden. Später gründete er eine Band unter seinem eigenen Namen und veröffentlichte Soloalben. Seit längerer Zeit hatte der Musiker mit gravierenden gesundheitlichen Problemen zu kämpfen und musste im Rollstuhl sitzend auftreten. Mit 66 Jahren starb er nun in seiner Heimat Salisbury.
25.10. Phil Lesh (Grateful Dead)
Phil Lesh, der Bassist der legendären US-Avantgarderockband, ist 84-jährig gestorben. Lesh ließ die Grateful-Dead-Idee in lockeren Kollektiven auch nach dem Tod von Sänger und ‑Gitarristen Jerry Garcias im Jahr 1995 weiterleben und stand trotz zunehmender gesundheitlicher Probleme bis zuletzt regelmäßig auf der Bühne.
November
03.11. Quincy Jones
Quincy Jones selbst war Jazz-Trompeter, seine größten Erfolge feierte er aber als Produzent, Arrangeur und Komponist. Er arbeitete mit Frank Sinatra, Aretha Franklin und auch Ice‑T zusammen. Seine größten Erfolge hatte er als Produzent der ersten drei Soloalben von Michael Jackson, unter anderem auch von “Thriller”. Im Alter von 91 Jahren starb er Anfang November in Los Angeles.
19.11. Colin Petersen (Bee Gees)
Der Schlagzeuger und Kinderstar Colin Petersen stab am 18. November im Alter von 78 Jahren. Er war zwei Jahre lang Mitglied der Bee Gees und wirkte bis zu seinem Tod in einer deren Tribute-Bands, The Best Of Bee Gees, als Drummer mit.
26.11. Bob Bryar (My Chemical Romance)
Von 2006 bis 2010 war Bob Bryar Schlagzeuger bei My Chemical Romance und wirkte als solcher unter anderem an ihrem größten Klassiker “The Black Parade” mit. Er verließ die Band schon zwei Jahre vor ihrer Auflösung 2012. Zuletzt lebend gesehen wurde Bryar am 4. November dieses Jahres, am 26. November fand man ihn tot in seiner Wohnung in Tennessee. Er wurde 44 Jahre alt.
Dezember
18.12. Slim Dunlap (The Replacements)
Bereits in den Siebzigern fing Gitarrist Slim Dunlap an, in diversen Bands seiner Heimatstadt Minneapolis zu spielen. 1977 stieg er bei den Replacements ein. 2012, kurz vor der Reunion der Band, erlitt Dunlap einen Schlaganfall, weshalb die verbliebenen Mitglieder 2014 eine Charity-EP für ihn veröffentlichten. Gesundheitlich erholte er sich seitdem nie vollständig, er starb in seiner Heimat Minneapolis im Alter von 73 Jahren.